Was kann Gutes durch die Pandemie entstehen?

Hallo, liebe Leserin, lieber Leser,

da Angst ein schlechter Berater ist, frage ich mich, wofür die Krise in dieser Intensität gut sein kann. Es gibt durchaus Gründe optimistisch zu bleiben. In unserer Geschichte haben schreckliche Ereignisse immer wieder dringend notwendige Verbesserungen gebracht. Die Beulenpest im 14. Jahrhundert zog modernere Beschäftigungsverhältnisse nach sich. Aufgrund der Cholera Epidemie in der Mitte des 19. Jahrhundert wurden städtischen Parks und radikal verbesserte Infrastrukturen gebaut. Die Spanische Grippe 1918 revolutionierte das Gesundheitswesen.

Worum geht es heute in dieser Zeit?

In der Krise wird unsere Blase platzen!

„Krisenzeiten zeigen uns, dass uns Dinge in unserer Existenz enorm behindern, weil wir sie machen wie wir sie machen,“ sagt Michele Moody-Adams, Professor der Politischen Philosophie und Rechtswissenschaften an der Columbia University. „Sie behindern uns besser zu Leben und fordern das menschliche Wohlergehen auf dramatische Weise heraus.“Stimmt, denn wer in der Zeit vor Corona fragte warum wir Dinge so machen und nicht anders, bekam oft die Antwort: „Weil wir es schon immer so gemacht haben.“ Menschen mögen keine Veränderungen. Sie wollen nicht über das nachdenken, was sie wie tun.

Heute sind wir gezwungen alles tiefgehender zu betrachten. Nichts scheint in Stein gemeißelt und nichts muss als gegeben hingenommen werden. Das bedeutet, wir können endlich gravierende Veränderungen vornehmen. „So eine Krise kann Möglichkeiten völlig verlagern, die wir kollektiv ernsthaft in Betracht ziehen,“ sagt Brian Berkey, Professor der Rechtswissenschaften und Business Ethik an der Universität von Pennsylvania, Wharton Business School.

Was ist damit gemeint?

Arbeiten aus dem Homeoffice war bei uns eine Diskussion über Jahrzehnte. Immer wieder hieß es, dass es nicht funktionieren kann, weil die Qualität der Arbeit leiden und die Produktivität sinken würde. Doch plötzlich  über Nacht haben wir ganze Belegschaften in Homeoffices organisiert! Erfinde dein Business neu? Jetzt ist es möglich! Erstelle neue Lösungen für unlösbare soziale Probleme, die vor COVID-19 niemand ernst nahm? Jetzt ist es möglich!

Alles ist jetzt möglich!

Aus der Krise entstehen neue Bedürfnisse, die Lösungen brauchen!

Vor wenigen Wochen noch, als die meisten Unternehmen es ablehnten Mitarbeiter remote im Homeoffice arbeiten zu lassen, gab es nur wenige Werkzeuge zur Unterstützung wie beispielsweise Zoom. Fortschritt geht so: „Wettbewerb führt zu kleineren Märkten und reduziert im Gegenzug Investitionen für innovative Lösungen,“ sagt Robert D. Atkinson, Präsident der Informationstechnology and Innovation Foundation. 

Und jetzt ändert sich alles!

Das Virus mischt die Wege wie wir leben und arbeiten. Es entstehen viele verschiedene neue Marktplätze. Mehr Arbeitnehmer im Homeoffice erzeugen einen größeren Bedarf einer neuen Vielfalt an Videokonferenzen und Workflow Systemen. Eine neue Welle von Startups kann passende Lösungsangebote entwickeln. Mehr Internetanwender bedeuten eine höhere Belastung unserer digitalen Infrastruktur, die zu massiven Investitionen in Cloud Computing,  digitalen Prozessen und vieles mehr führen können. Und das betrifft nicht nur Technik, denn neue Bedürfnisse zum Beispiel im Gesundheitswesen erfordern auch neue Lösungen. Sicher wird noch vieles mehr kommen.

Die Kettenreaktion finde ich beeindruckend: Ein Virus hält uns zu Hause fest, belastet stark unsere Internetkapazitäten und erfordert damit neue Lösungen, die wiederum neue Technologien ermöglichen, die wir uns heute wahrscheinlich noch gar nicht ausmalen können. Neue Technologien ziehen brandneue Geschäftsfelder und Industrien nach sich und so weiter und so fort. Da wird m.E. noch die Post abgehen.

Krise verändert Regeln und erzeugt echte Verbesserungen!

Vor COVID-19 konnte niemand in ein Restaurant gehen und einen Cocktail to-go bekommen. Jetzt schon. Warum? Weil das Gesetz geändert wurde.

Vor COVID-19 konnte niemand seinen Arzt über Zoom oder FaceTime konsultieren. Jetzt schon. Warum? Weil das Gesetz geändert wurde.

Es gibt duzende dieser Beispiele: Schnelle Änderungen der Regeln machen unser aller Leben einfacher. Das Ergebnis: Unternehmen können Kunden auf neue Art und Weise bedienen und innovative neue Lösungen anbieten. Das zieht eine Welle tiefgreifender Auswirkungen nach sich. „Ich bin wirklich optimistisch. Wenn wir dauerhaft auf diese vielen Vorschriften verzichten können, werden große Vorteile erkennbar werden,“ sagt Alec Stapp, Direktor Technologische Politik des Progressive Policy Institute. 

Ich denke, irgendwie so oder so ähnlich wird es kommen. Wir haben eine neue Welt betreten, in der „to-go-Cocktails“ normal sind und virtuelle Arztbesuche möglich wurden. Wenn wir das Virus in den Griff bekommen haben, glaube ich nicht, dass wir bereit sein werden in die alten Strukturen zurück zu kehren. Die Vorteile der neuen Möglichkeiten werden überwiegen und vieles besser, einfacher, schneller und bequemer machen.

Also was können Unternehmerinnen tun?

Ich glaube, wenn ein Gesetz geändert wird und darin neue Geschäftsmöglich-keiten erkennbar sind, können enorme Mehrwerte für die Gesellschaft entwickelt werden. Die Menschen werden das lieben! Und sie werden nicht mehr auf die neuen Annehmlichkeiten verzichten wollen! Das ist der Weg wie Unternehmerinnen mit brandneuen Markt-Gelegenheiten erfolgreich werden können und neue Angebote dauerhaft relevant bleiben können.

Solche Dinge werden die Welt verändern. Wir können entweder diese Transformation selbst initiieren und anführen oder warten bis sie zu uns kommen, wir sie nutzen können, aber ein anderer sie dann bereits umgesetzt hat.

Ich sehe uns schon eines Tages auf diese heutige Zeit zurückblicken und sagen: „Hammer. Das war damals der Punkt, an dem alles begann.“

Bleib optimistisch und auf neue Chancen konzentriert. Ich freue mich auf die Dinge, die da kommen.

Deine Ilka Schaufelberger

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